Schutz des Neckars

Der Neckar steht im Gewässerschutz für das GKW an erster Stelle. Er ist unser Vorfluter, dem wir das gereinigte Abwasser wieder zuführen. Daher tragen wir eine große Verantwortung für den Gewässerschutz des Neckars, die wir sehr ernst nehmen.

Der Neckar ist ein nahezu rein baden-württembergischer Fluss. Er entspringt im Schwarzwald bei Villingen-Schwenningen und mündet bei Mannheim in den Rhein. Auf seinem 362 km langen Flusslauf passiert er Städte wie Tübingen, Nürtingen, Esslingen, Stuttgart, Heilbronn und Heidelberg.

Früher war der Neckar ein „wilder Fluss“ – das ist die ursprüngliche Bedeutung seines Namens. Bei Schifffahrern und Flößern war er gefürchtet wegen seiner raschen Strömung und ständig wechselnden Wasserstände.

Die Auenlandschaften von damals verschwanden im Laufe der Jahre an vielen Orten. Die ursprüngliche Flusslandschaft lässt sich am ehesten noch am oberen Neckar und an einigen großen Altarmen am Unterlauf beobachten.
 

Heute fließt der Neckar eher gemächlich dahin. Er ist sehr stark vom Menschen geprägt – vor allem ab dem Beginn der Bundeswasserstraße in Plochingen. Von dort ab wurde er mittels Aufstau durch Wehre, Uferbefestigungen und -begradigungen über eine Länge von rund 200 Kilometern zum Großschifffahrtsweg ausgebaut. Bedeutende Häfen finden sich in Stuttgart, Heilbronn und Mannheim. Entlang des Neckars finden sich zudem mehrere Kraftwerke.

Was können wir für den Neckar tun?

  • Es ist wichtig, die verbliebenen natürlichen Flusslandschaften des Neckars zu schützen und – soweit möglich – durch Renaturierungsmaßnahmen wiederherzustellen.
  • Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Sicherstellung einer guten Wasserqualität durch moderne Kläranlagentechnik.

Die Bedeutung des Neckars für die Umwelt

Der Neckar ist ein wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Im und am Neckar leben Fische, Amphibien, Vögel und zahlreiche Insekten, Schnecken, Krebstiere und andere Wirbellose.

Den Graureiher findet man sehr häufig am Neckarufer. Er ernährt sich von Fischen, Fröschen und anderen Wassertieren. Auch auf dem Gelände der Kläranlage ist der Graureiher des Öfteren zu sehen.
 

Die Brachse gehört zur Familie der Karpfen und gehört zu den häufigsten Fischarten im Neckar.
 

1846 wurde der Biber in Baden-Württemberg ausgerottet. Heute gibt es ihn dort wieder.
 

Schutzmaßnahmen für den Neckar

Verschiedene Umweltschutz-Initiativen haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Neckar wieder mehr natürlichen Raum zurückzugeben. Sie setzen sich ein für:

  • Renaturierungsmaßnahmen: stark befestigte Ufer werden vom Beton befreit und neue Flachwasserzonen geschaffen.
  • Ausweisung vom Naturschutzgebieten entlang des Neckars.
  • Verbesserung der Wasserqualität, z.B. werden Kraftwerksbetreiber zur Belüftung des Wassers angehalten.
  • Einrichtung von Fischtreppen an Stauwehren, die es Fischen erlauben, trotz Wehr auch flussaufwärts zu schwimmen.
  • nachhaltigen Hochwasserschutz und Wiedergewinnung natürlicher Retentionsräume.
  • Schaffung attraktiver Naherholungsgebiete entlang des Flusses.

Was tut das GKW für den Neckar?

Unsere Aufgabe ist der Gewässerschutz. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst. In einer Region mit hoher Bevölkerungsdichte, aber gerade auch im stauregulierten Neckar, ist das besonders wichtig.

Was die Gewässerbelastung betrifft, können wir als GKW nur wenig an der Quelle, also den Privathaushalten und Industriebetrieben, erreichen – so wünschenswert dies wäre. Als „End-of-Pipeline-Lösung“ können wir an der Punktquelle „Kläranlage“ aber Erhebliches leisten. So hat sich die Wasserqualität des Neckars seit den 1970er Jahren erheblich verbessert.

Gewässergütekarte des
Neckareinzugsgebiets
von 1974 (links) und von
2004 (rechts) im Vergleich
(Daten: LUBW)

Das GKW hat in den letzten Jahren ein enormes Ausbauprogramm absolviert. In den 1990er-Jahren leistete das GKW Pionierarbeit mit der Einführung der dritten Reinigungsstufe.

Im Jahr 2017 ist unser Verband mit dem Bau der vierten Reinigungsstufe erneut Vorbild. Mit der 4. Reinigungsstufe lassen sich selbst problematische Inhalts- und Spurenstoffe aus dem Wasser entfernen, die etwa aus Medikamentenrückständen oder Reinigungsmitteln stammen. Nähere Informationen zur 4. Reinigungsstufe finden Sie hier.

Initiative „Unser Neckar“

Seit 2011 vermittelt das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in der Koordinierungsstelle „Unser Neckar“ mehr als 370 Gruppen, die sich für ökologische, kulturelle, wirtschaftliche, pädagogische und touristische Belange im Hinblick auf den Fluss und die umgebende Landschaft einsetzen.


 

Aktion „Lebendiger Neckar“

Seit 1998 haben sich BUND, Deutsche Umwelthilfe und NABU in Baden-Württemberg in der Aktion „Lebendiger Neckar“ zusammengeschlossen. Die Aktion wird vom „Büro am Fluss“ in Wendlingen am Neckar koordiniert.


"Von Fischen und Frachtern"

Das gewässerpädagogische Netzwerk „Von Fischen und Frachtern“ ist ein Projekt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BadenWürttemberg. Es bietet Informationen und Angebote rund um den Neckar für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen sowie alle Interessierten.


 

Lehrerhandreichung „Lebensraum Neckar“

Sie möchten das Thema „Neckar“ im Unterricht besprechen? In dieser 35-seitigen Broschüre, herausgegeben vom Netzwerk „Von Fischen und Frachtern“, finden Sie Ideen für die Gestaltung von Unterrichtseinheiten zu dem Thema.