Regenerative Energien & energieeffiziente Technik

Energieeffizienz und Umweltschutz gehören für das GKW untrennbar zusammen. Unsere zentralen Anliegen sind:

  • Senkung des Energieverbrauchs
  • Nutzung von Eigenstrom
  • Nutzung regenerativer Energien

Senkung des Energieverbrauchs

Energieeffizienz ist ein Thema, das uns seit 2011 intensiv beschäftigt. Um den elektrischen Bedarf der Anlage zu klären, gaben wir eine Energieeffizienz-Analyse für das GKW in Auftrag.

Das Ergebnis: Rund 54% des gesamten Bedarfs fließt in die biologische Reinigungsstufe mit Belüftungen und Umwälzung – wahre Energiefresser! Ein Einsparpotenzial von 409 000 Kilowattstunden bzw. rund 230 Tonnen Kohlendioxid wurde ermittelt. Was tun?

Es stellte sich heraus: Durch mineralische Ablagerungen arbeiteten die Belüfterdome in unseren Belebungsbecken nicht mehr energieeeffizient. Anstatt sie zu erneuen, ließen wir die Dome von einer Fachfirma reinigen – was deutlich günstiger und nachhaltiger war.

Das Resultat: Die Leistung der gereinigten Dome entspricht nahezu der Leistung neuer Belüfter. Der Energieverbrauch ist durch die Maßnahme deutlich gesunken.

  • Hoher Energieverbrauch lässt sich vermeiden, indem veraltete oder ineffizient arbeitende Maschinen durch neue, effizientere ersetzt werden.

„Ohne Maschinen läuft auf einer Kläranlage nichts. Ich kümmere mich darum, dass sie einwandfrei funktionieren und auf dem neuesten Stand sind. Beim GKW unterhalten wir eine eigene Werkstatt, in der wir Reparaturen schnell und durch unser eigenes Fachpersonal durchführen können. “

Andreas Nicolosi,  
Schlossermeister beim GKW   

Eigenstrom produzieren, regenerative Energien nutzen

Ein wichtiges Ziel des GKW ist eine möglichst hohe Eigenstromquote. Im Jahr 2015 betrug sie 85 Prozent. Das ist unser höchster Wert seit Einrichtung der Anlage.

Wie erreichen wir das?

Wir nutzen Klärschlamm zur Energiegewinnung. Klärschlämme fallen in der mechanischen Reinigungsstufe an, wenn dem Abwasser Schmutzstoffe entzogen werden, aber auch in der biologischen Reinigung als Überschussschlammanfall. Sie sind die natürliche Grundlage für neue Energie.

Der vorentwässerte Klärschlamm wird zunächst in geschlossene Faulbehälter gefüllt, die Faultürme. Dort bauen Mikroorganismen die Klärschlamme um und setzen dabei Faulgas frei – ein wertvoller Energieträger, der anschließend von unseren drei Blockheizkraftwerken zur Energieerzeugung genutzt wird.

Unsere Blockheizkraftwerke (BHKW‘s) arbeiten nachhaltig, kosteneffizient und versorgen uns zuverlässig mit Energie. Bei einem jährlichen Gasanfall von ca. 1.100.000 m³ Faulgas erzeugen wir in etwa eine Eigenstrommenge von ca. 2,5 Mio. kWh/Jahr. Das sind ca. 70 % des gesamten Jahresstrombedarfs der Kläranlage Wendlingen am Neckar.
 

Regenerative Wärmeerzeugung aus Abwasser

In Abwasser steckt noch mehr Potenzial. Denn Energie lässt sich nicht nur aus den Faulgasen des Klärschlamms gewinnen, sondern auch aus dem Abwasser selbst. Jährlich entstehen in Deutschland etwa 5.000 Millionen Kubikmeter Abwasser – ein Energieträger, der bisher kaum genutzt wird.

Wie funktioniert das?

Die Abwasserwärmenutzung ist eine erprobte Technik, die nach dem Prinzip der Wärmerückgewinnung funktioniert. 12 Grad Celsius hat das häusliche Abwasser im Durchschnitt, wenn es durch den Kanal fließt. Diese Wärme kann zurückgewonnen und zur Beheizung von Gebäuden genutzt werden. Um dem Wasser die Wärme zu entziehen, werden spezielle Abwasserwärmetauscher in den Abwasserkanal eingebaut. Durch dieses Verfahren kann die kommunale Kanalisation mittels Wärmepumpen zur regenerativen Wärmeerzeugung genutzt werden.

Ein Beispiel dafür ist das Schlossgymnasium in Kirchheim unter Teck. 2014 wurde in der Heizzentrale des Schlossgymnasiums ein Abwasserwärmetauscher eingebaut. Das GKW hat diese Maßnahme beratend begleitet.

Energiesparen im Haushalt

In dieser 40-seitigen Broschüre des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft finden Sie viele Tipps, wie Sie
als Verbraucher Energie einsparen können.